Kläranlagen sind zwar der größte Einzelstromverbraucher einer Kommune, können diese Energie jedoch durchaus selbst produzieren. Gerade, wenn parallel die Energieeffizienz von Komponenten wie Pumpen und Motoren weiter verbessert wird. Gut für Betriebskosten und Klima! Und da geht noch mehr! Beispielsweise gibt es seit kurzem ein Analysesystem, das die bei der Abwasseraufbereitung entstehenden Treibhausgase, wie Lachgas und Methan, direkt messen kann. Mit diesen Informationen und dem Einsatz Künstlicher Intelligenz lässt sich die Sauerstoffzufuhr in den Belebungsbecken punktgenau steuern: genug, um die direkten Treibhausgasemissionen zu minimieren, aber nicht zu viel, um unnötigen Stromverbrauch zu vermeiden. Werden die energetischen und emissionsseitigen Möglichkeiten ausgeschöpft, ist eine energie- und klimaneutral betriebene Kläranlage keine Utopie mehr.
Auch in der Trinkwasserversorgung gibt es diverse Ansatzpunkte für Energieeffizienzmaßnahmen. Zu denken ist hier zum Beispiel an die Sanierung von Pumpen- und Ventilatorsystemen, die Nachrüstung von Motoren und die hydraulische Betriebsoptimierung. Die mit dem reduzierten Stromverbrauch verbundenen finanziellen Einsparungen können die Kommunen, Wasserverbänden und Versorgungsunternehmen dazu nutzen, den Wasserpreis für ihre Kundinnen und Kunden – trotz allgemein steigender Kosten – relativ konstant zu halten.