Der EU-Circular Economy Action Plan vom März 2020 hat noch einmal klargemacht: Kreislaufwirtschaft ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have. Erklärtes Ziel: eine kohlenstoffneutrale, ökologisch nachhaltige und schadstofffreie Kreislaufwirtschaft bis 2050. Welche Lösungen entscheidend dazu beitragen? Einen umfassenden Überblick bietet Ihnen die IFAT Munich – Weltleitmesse für Umwelttechnologien.
Wie schaffen wir die Transformation von der Wegwerfgesellschaft zu einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft, die den gesamten Lebenszyklus von Produkten betreffen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die IFAT Munich gemäß des European Green Deals. Denn allein in der EU fallen jährlich mehr als 2,5 Milliarden Tonnen Müll an – bei einer Recyclingrate von Elektro- und Elektronikschrott unter 40 Prozent.
Auch beim Verpackungsrecycling besteht noch massiver Nachholbedarf. Jeder Deutsche versursacht pro Kopf und Jahr über 220 Kilogramm Verpackungsmüll. Deshalb lautet die Forderung von Verbrauchern, Organisationen und Politik an die Industrie: nachhaltigere Verpackungen und bessere Kreisläufe.
Seit 1. Januar 2019 gilt das neue Verpackungsgesetz in Deutschland. Hersteller und Handel werden stärker in die Pflicht genommen, indem sie für Sammlung und Recycling ihrer Verpackungen bezahlen.
Die Höhe der Zahlungen – die sogenannten Beteiligungsentgelte – bemessen sich zum einen nach Materialart und Masse, zum anderen nach ökologischen Kriterien. So sollen Anreize für Hersteller geschaffen werden, Materialien mit hohem Recyclinganteil zu verwenden.
Mehr über den Green Deal, ökologische Beteiligungsentgelte und eine integrierte Produktpolitik mit Best Practice-Beispielen erfahren Sie in unseren Fachvorträgen.
Beim chemischen oder rohstofflichen Recycling werden Kunststoffabfälle depolymerisiert. Daraus entstandene Produkte können nach Aufbereitung in der chemischen Industrie oder Kunststoffherstellung eingesetzt werden.
Eine ökologische Bewertung steht noch aus. Denn auch wenn chemisches Recycling werkstofflichen Verfahren aufgrund des höheren Einsatzes von Energie und Zusatzstoffen ökologisch und ökonomisch unterlegen zu sein scheint, so bietet es eine sinnvolle Alternative für Kunststoffabfälle, die nicht werkstofflich aufbereitet werden können. Die Debatte läuft – selbstverständlich auch in unserem Veranstaltungsprogramm.
Kunststoff-Recycling ist ein komplexer Gesamtprozess, den der VDMA Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik mit seiner Themenwelt auf der IFAT Munich 2022 in der Halle B5 erlebbar macht. Sie veranschaulicht die verschiedenen Etappen des Kunststoff-Recyclings anhand einer gebrauchten Shampoo-Flasche auf ihrem Weg vom Gelben Sack bis zu ihrer ‚Wiedergeburt‘ als neues Verpackungsmittel.
Zusammen mit Mitgliedsunternehmen, Industriepartnern sowie der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) präsentiert der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft in der Halle A6 Best-Practice-Beispiele gelebter Kreislaufwirtschaft. Dargestellt werden u.a. die Materialvielfalt und Lösungsansätze in der Kunststoffbehandlung – begleitet von Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen auch mit Kunststoffkritikern.