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Wasserverluste in Afrika

Moderator Sylvain Usher brachte die Problematik mit wenigen Sätzen auf den Punkt. Afrika leide nicht unter Wassermangel, so sein Fazit. „Das Problem ist, dass das Wasser durch die vielen Wasserverluste wie Lecks oder illegale Ausleitungen nicht beim Verbraucher ankommt“, beklagte der Geschäftsführer der African Water Association (AfWA). Der Kampf gegen Wasserverluste sei daher eines der zentralen Anliegen des afrikanischen Wassermanagements.

Konkretes Beispiel: Die Firma Hermann Sewerin GmbH legte im westafrikanischen Burkina Faso ein Trainingsprogramm für Einheimische auf, bei dem die Teilnehmer den Einsatz von sogenannten Erdmikrofonen kennen- und in der Praxis anwenden lernten. Mithilfe dieser Technik ist es möglich, Lecks in Leitungen punktgenau aufzuspüren. „Bei diesem technisch anspruchsvollen Training vermittelten wir den Teilnehmern, welche Technik am besten bei bestimmten Problemlagen angewendet werden kann“, erläuterte Michael Kersting von der Sewerin GmbH. Das auf Gas- und Wasserversorgung spezialisierte Familienunternehmen aus Gütersloh führte dieses Projekt im Rahmen einer großen strategischen Allianz im Auftrag des Bundesentwicklungshilfeministeriums durch, an der unter anderem auch das GIZ, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, beteiligt war.

© Shutterstock, Noyna Nanoy
Die Wasserverluste beispielsweise in der Hauptstadt von Malawie machen 37 Prozent aus.

Polizei fahndet nach „Wasserdieben“

Gustaff Chikasema berichtete von einem auf vier Jahre angelegten Programm zur Vermeidung von Wasserverlusten in der Hauptstadt von Malawi in Lilongwe in Südostafrika, das von der japanischen Regierung unterstützt wird. Eines der Hauptprobleme vor Ort seien die illegalen Ausleitungen von Wasser. Man versuche, die Übeltäter auch mit Hilfe der Polizei ausfindig zu machen und zu überführen, sagte Chikasema. Insgesamt bezifferte der Leiter des örtlichen Wasserversorgers „Lilongwe Water Board“ die Wasserverluste in der malawischen Hauptstadt auf etwa 37 Prozent. Zum Vergleich: In Hamburg liegen sie bei etwa vier Prozent.

In ausgewiesenen Zonen lassen sich Wasserverluste besser aufspüren

Über Erkenntnisse aus einer anderen Fallstudie erfuhren die Teilnehmer der Konferenz von Cornelis de Jong. Die Consulaqua Hamburg GmbH führte diese Studie 2019 in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Unternehmen Wasco auf der Karibikinsel Saint Lucia durch, wo die Wasserverluste nach Schätzungen sogar in Höhe von 50 Prozent liegen. Prinzipiell sind die dort gewonnenen Ergebnisse auch auf Afrika übertragbar. Saint Lucia wurde in ein Netz von sogenannten Distribution Zones (DZ) eingeteilt, die wiederum aus mehreren kleineren „District Metered Areas“ (DMA) zusammengesetzt sind. In den DMAs lassen sich die Wasserzu- und abflüsse genau ermitteln, so de Jong. Dadurch können die Wasserverluste punktgenau ermittelt und quantitativ erfasst werden, um sie im nächsten Schritt zu minimieren beziehungsweise komplett zu eliminieren.

Veranstaltende Organisationen: German Water Partnership e.V. und African Water Association (AfWA)

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