IFAT | Was ist in Ihrem Geschäftsfeld in der Corona-Pandemie die größte Herausforderung?
Krüger | Wir möchten die Gesundheit der Menschen schützen – und unsere Kunden weiter möglichst gut unterstützen. Beides gelingt uns zum Glück gut. Wir konnten die Materialversorgung in unseren Werken weltweit sicherstellen, und unsere Logistikketten sind intakt geblieben. Endress+Hauser war und ist lieferfähig. Im Kontakt mit den Kunden versuchen wir, die physische Distanz durch digitale und emotionale Nähe zu überbrücken. Unsere Webseite haben wir über die Jahre zur leistungsfähigen Plattform für alle möglichen Transaktionen ausgebaut, von der Gerätekonfiguration über die Bestellung bis zur Sendungsverfolgung. Auch im Servicefall sind wir immer für unsere Kunden da – mit Remote-Dienstleistungen, die jetzt auch audiovisuellen Support umfassen, oder bei Bedarf durch Techniker vor Ort.
IFAT | Welche Chancen sehen Sie in Ihrem Geschäftsfeld in dieser Krise?
Krüger | Die Digitalisierung erlebt gerade einen enormen Schub. Wir arbeiten seit Jahren an vielen dieser Themen. Unsere Mess- und Analysetechnik liefert schon lange digitale Signale. Inzwischen können wir überall die nötige Konnektivität herstellen – auch in bestehenden Installationen –, die Signale auswerten und für digitale Services nutzen. Die Coronakrise hat uns alle gezwungen, neue Wege zu gehen. Viele Kunden haben gesehen, wie gut, zuverlässig und sicher die elektronischen Tools arbeiten und wie nützlich sie sind. Das schafft Anknüpfungspunkte, um in der Digitalisierung der Prozesse und Anlagen gemeinsam die nächsten Schritte zu machen. Das Effizienzpotenzial, das sich gerade auch in der Umweltbranche bietet, ist riesig!