IFAT | Was ist in Ihrem Geschäftsfeld in der Corona-Pandemie die größte Herausforderung?
Schreier | Zum einen ist es momentan die ganze Logistik. Da die Lieferketten nicht wie gewohnt funktionieren, müssen wir viel Kreativität und Energie einsetzen, um Teile und Komponenten zu beschaffen. Dasselbe gilt für den weltweiten Versand von Ersatzteilen oder Maschinen an unsere Kunden. Gerne würden wir mit unseren Händlern Recyclinghöfe besuchen und gemeinsam Lösungsansätze für deren Kunden erarbeiten, Schulungen oder Inbetriebnahmen durchführen, etc. All dies ist entweder gar nicht möglich oder nur mit erheblich mehr Aufwand.
IFAT | Welche Chancen sehen Sie in Ihrem Geschäftsfeld in dieser Krise?
Schreier | Wir versuchen diese im Markt „unruhige“ Zeit mit einer klaren, stabilen Markenstrategie zu kompensieren. Diese Strategie wurde schon im letzten Jahr intern vorgestellt und wird zurzeit umso schneller und stärker implementiert. Das bedeutet für die Marke Doppstadt eine noch stärkere Fokussierung auf das Kerngeschäft Recycling und entsprechende Schärfung des Produktportfolios, das heißt Umsetzung des klaren Plans zur Erweiterung und Erneuerung unserer Produktpalette.
Die Krise bietet auch, parallel zur just durchgeführten SAP-Implementierung in unserem Hause, die Chance Prozesse zu analysieren und schlanker zu gestalten. Bei unseren Kunden zählt heute jede Minute und da müssen wir als Hersteller Kundenbedürfnisse schnell und optimal bedienen. Wir arbeiten nach dem Kaizen-Prinzip: Alle Schritte, die keinen Mehrwert für den Kunden bedeuten, müssen schlichtweg eliminiert werden.